Konzertierte Aktion Pflege – Fachgespräch DRK Einrichtungen

„Eines der zentralen Themen für alle Personen ist eine deutliche Verbesserung der Situation in der Pflege,“ darüber ist sich der direkt gewählte Landtagsabgeordnete für den Landkreis Helmstedt, Jörn Domeier, sicher.

Das Land hat die Schulgeldfreiheit in der Altenpflege gesetzlich abgesichert, neue Förderprogramme wie „Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum“ und „Wohnen und Pflege im Alter“ auf den Weg gebracht.

Ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des ländlichen Raums ist die flächendeckende Verfügbarkeit von Pflege-Dienstleistungen. Ambulante Pflegedienste sind eine wichtige Säule für die pflegerische Versorgung in Niedersachsen. Stärker als in Ballungszentren sind ländliche Gebiete aber häufig deutlicher von Alterungsprozessen betroffen. Das stellt ambulante Pflegedienste vor große Herausforderungen: Die Nachfrage nach professionellen Pflegeleistungen wächst in diesen Gebieten. Gleichzeitig bestehen starke Abwanderungsprozesse junger Menschen, die dann als Nachwuchskräfte in der Pflege fehlen. Auch führen die von der Selbstverwaltung gesetzten Rahmenbedingungen zu hoher Arbeitsverdichtung, geteilten Diensten oder unfreiwilliger Teilzeitarbeit.

Mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft müssen alle Verantwortlichen engagiert zusammenarbeiten, um die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten.

Die niedersächsischen Wohlfahrtsverbände, Krankenkassen, Verbände der privaten Pflegeanbieter, Vertretungen der Pflegekräfte und die Landesregierung haben sich nach intensiven Beratungen auf substantielle Verbesserungen für die Pflegekräfte und Pflegebedürftigen in Niedersachsen geeinigt.

Der SPD Landtagsabgeordnete Domeier hat aus der konzertierten Aktion Pflege (Kap.Ni) vor den Einrichtungsleitungen der Pflegeheime und ambulanten Dienste des DRK im Landkreis Helmstedt gesprochen und ist den Maßnahmenkatalog mit den Profis vom Fach durchgegangen.

Bewertet wurden dabei unter anderem das:

– Pflegekräfte in Niedersachsen künftig mehr verdienen sollen und die Arbeitsbedingungen verbessert werden
– Leistungen in der ambulanten Pflege höher vergütet werden
– die Tarifbindung in der Pflege gestärkt wird

– innovative Ansätze zur Versorgung von Pflegebedürftigen entwickelt und umgesetzt werden
– die Suche nach freien Pflegeplätzen erleichtert wird.

Für den DRK Vorsitzenden Mark-Henry Spindler ist wichtig, „dass Pflegerinnen und Pfleger für ihre verantwortungsvolle Aufgabe anständig bezahlt werden und unter vernünftigen Bedingungen arbeiten können. Deshalb freut er sich darüber, dass wir zusammen mit unseren Partnerinnen und Partnern auf ein umfangreiches Paket geschnürt haben, das die Situation der Pflegekräfte und auch der Pflegebedürftigen in Niedersachsen spürbar verbessern wird. Das ist ein großer Schritt nach vorn für die Pflege.“

Jörn Domeier bedankte sich bei den örtlichen Profis, die sich unterschiedlich allesamt sehr konstruktiv eingebracht haben. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen, mit dieser Gesprächsbasis, so ist sich Domeier sicher, können wir weiter aufbauend arbeiten, damit im Landkreis Helmstedt Pflegekräften und Pflegebedürftigen gute Perspektiven geboten werden kann.“

Die Situation im Landkreis Helmstedt ist bislang angespannt: Es ist erfreulich, dass immer mehr Menschen in Niederachsen immer älter werden, doch dadurch sind auch immer mehr Menschen auf Pflege und Unterstützung angewiesen.

Im Bundesvergleich erhalten unsere örtlichen Pflegekräfte besonders niedrige Löhne. Während in Niedersachsen eine Fachkraft im Durchschnitt 2600 Euro monatlich verdient, erhalten die Kolleginnen und Kollegen in Hamburg oder NRW für die gleiche Leistung mehr als 3000 Euro brutto.

Die Arbeitsbedingungen sind oftmals schwierig, die zeitlichen Belastungen hoch, Familie und Beruf schwer zu vereinbaren. Die Folge sind hohe Ausstiegs- und Teilzeitquoten bei den Pflegenden.

Domeier möchte mit der Vorstellung der Konzertierten Aktion dafür sorgen, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden und mit weniger Druck arbeiten können, so dass der Pflegeberuf wieder attraktiver wird. Dieses geht nur durch konsequente Umsetzung der wichtigen Punkte und gemeinsame Erarbeitung der nächsten Schritte. Es ist Ziel der SPD in Niedersachsen, dass eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Rückkehr in den Job soll erleichtert werden soll. Dies waren auch wichtige Forderungen der Einrichtungsleitungen des DRK.

Arbeitnehmerfreundliche Arbeitsmodelle sollen dafür sorgen, dass Fachkräfte im Job gehalten und neue gewonnen werden können.

Ein Abbau von Bürokratie und verbesserte Arbeitsabläufe sollen die Zeitnot der Pflegekräfte reduzieren und die verfügbare Zeit für die Pflegebedürftigen erhöhen. Das alles soll auch zu einer besseren Betreuung der zu Pflegenden und zu einer Entlastung der Angehörigen führen. Zudem soll auch in unserem ländlichen Raum eine flächendeckende pflegerische Versorgung sichergestellt werden.

Das Fachgespräch unter Führung von Spindler und Domeier soll die Stellschrauben zur Veränderung überprüfen und den Fahrplan zur Umsetzung begleiten. Ziel soll es sein, dass der Politiker Domeier konkret und von Fachleuten aus dem Landkreis Helmstedt informiert wird, um direkt dort anzusetzen wo Politik agieren kann, an der Entscheidungsebene.