Corona-App

Sinn einer „Corona-App“ ist weiter #flattenthecurve, also die Eindämmung von Neuinfizierten Personen. Diese Eindämmung gilt als Schlüssel zur Überwindung dieser Pandemie, bezogen auf den Anstieg der Infektionskurve. Bisher wird versucht, gemeinsam mit dem/der Erkrankten, die Kontakte zurückzuverfolgen. Das bisherige Verfahren der Gesundheitsämter ist aufwendig, kompliziert und kann nur im seltensten Fall vollständig sein.

Aus diesen Gründen kam vom Robert-Koch Institut und aus dem Bundesgesundheits- ministerium die Idee einer sogenannten „Corona-App“ auch für Deutschland auf. Für den Digitalisierungssprecher der SPD Landtagsfraktion, Jörn Domeier, ist dabei ganz klar, dass die Pläne von Jens Spahn zu einer verpflichtenden Freigabe von Bewegungsdaten ausgeschlossen ist und weiter meint er: „Es war ein Fehler, die Bevölkerung mit solch einer Nachricht zu überraschen. Die Akzeptanz der gravierenden Kontaktminimierungs- maßnahmen, darf nicht durch überhöhte Forderungen zur Aufgabe unserer Grundrechte in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Der Arbeitskreis Digitalisierung der SPD Landtagsfraktion gibt weiter zu bedenken, dass bei bisherigen Nutzern der App, wie zum Beispiel in Singapur, die Gefahr besteht, dass der trügerische Gedanke aufkommen kann, dass die Technik ein Ansteckungsrisiko minimiert. Für den Europapolitischen Sprecher und Mediziner Dr. Christos Pantazis ist dabei klar, dass neben der Freiwilligkeit, auch eine europaweite Lösung gefunden werden muss. „Nicht nur die Infektionswege in Deutschland gilt es zu minimieren, sondern auch die Infektionswege nach Deutschland.“, so bringt es Pantazis auf den Punkt.

Domeier und Pantazis weisen darauf hin, dass eine solche App kein technisches Zaubermittel ist. Die Kontaktminimierung ist weiter oberstes Gebot. Die Technik kann lediglich dabei helfen, Kontakte schneller ausfindig zu machen, um Infektionsketten zu identifizieren und abzuschneiden.

Wichtigstes Mittel bleibt nach wie vor die strikte Kontaktminimierung, bis es medizinisch zu verantworten ist, schrittweise Lockerungen der Kontaktbeschränkungen vorzunehmen.